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18. November 2023

17.00 Uhr

Kirche Mühlbeck, Dorfplatz, 06774 Muldenstausee

Hören – Zuhören – Perspektiven wechseln

»Aber man soll den Gegenteil hören, ehe man richtet.«

(Johann Wolfgang von Goethe)

Teil I: Gitarren- & Lautenmusik & Text:

Zwischen Saiten- und Wortspiel

Teil II: Text und Diskussion:

Zwischen Pro und Kontra

Während das Reden und Überzeugen in unserer Bildungskultur einen hohen Stellenwert genießen, scheint das Zuhören als Kompetenz nachrangig: Woran liegt es, dass in TV-Talk-Shows, im Parlament, im Klassenzimmer oder am Familientisch oft mehr geredet als zugehört wird? – In unserer hektischen und oft überfrachteten Zeit fehlt es häufig  sowohl an Momenten des eigenen Innehaltens als auch an Gelegenheiten zur  persönlichen Begegnung und zum Austausch mit anderen. In früheren  Generationen hatte dies noch selbstverständlich am Lagerfeuer oder am  Küchentisch seinen festen Platz. Musik und Lesungen kurzer Texte unterschiedlicher Art wollen Gelegenheiten zum Zuhören anbieten, unser Gehör schärfen, Zeit zum eigenen Nachsinnen und gemeinsamem Austausch geben. –

Teil 1: Zwischen Saiten- und Wortspiel

Zuhören ist kein Vorgang sondern ein Zustand. Deutlich wird dies besonders bei der Musik. Musizieren lernen bedeutet als erstes: Zuhören lernen – sich in den Zustand maximaler, ungeteilter Aufmerksamkeit, Offenheit und Unvoreingenommenheit zu begeben. Daher sind Musizieren und Musikhören so wertvoll und wichtig für unser Zusammenleben. Der Konzertsaal ist die gewissermaßen ein Übungsraum für das „Fach Zuhören“. So laden wir Sie im ersten Teil des Abends zu Musik und Texten ein, um  eine Gelegenheit zu schaffen, das Gehör zu schärfen und eigenen Gedanken Raum zu geben.

Teil 2: Zwischen Pro und Kontra

Diskussionen werden heute vielfach als wildes Durcheinanderreden bis hin zu feindlichen Beschimpfungen der Kontrahenten erlebt. Und so widmen wir uns im zweiten Teil des Abends gemeinsam dem Reden und Zuhören. Beim Blick in andere Kulturen und die Geschichte entdeckt man Beispiele für gemeinsamen Austausch mit klaren Regeln: z.B. die lange Tradition an Disputationen und Rhetorikübungen im alten Griechenland, der indianische Redekreis oder Debattierclubs im Englisch sprachigen Raum. Im strukturierten und moderierten Dialog zwischen Pro und Kontra führt uns das An- und Zuhören zum tieferen Verständnis der Sicht des Anderen. Unsere Entscheidungen haben ganz unterschiedliche Auswirkungen. Unterschiedlich ist auch die Sicht auf Entscheidungsfragen, ganz  unabhängig davon, ob sie uns persönlich oder andere betreffen. Diese verschiedenen Perspektiven wollen wir anhand eines ausgewählten  Beispiels einer Entscheidungssituation gemeinsam betrachten. 

Ankommen & Imbiss

Ab 17.00 Uhr: Ankommen vor der Kirche. Für einen Imbiss ist gesorgt.

Eintritt

Eintritt frei. Wir freuen uns über Spenden zur Deckung der Unkosten des IMDC

Veranstalter

Institut for Moral-Democratic Competence IMDC e.V. in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde Mühlbeck

Ort

Kirche Mühlbeck, Quelle: Wikipedia
Kirche Mühlbeck, Dorfplatz, 06774 Muldenstausee

Anreise

Mitwirkende

Sieglinde Eichert

Sieglinde Eichert hat selbst als Lehrerin an verschiedenen Schularten unterrichtet, konzipierte und leitete eine freie reformpädagogisch orientierte Schule. Seit 2012 arbeitet sie als Erwachsenenbildnerin und freie Dozentin. Von Georg Lind wurde sie ausgebildet und zertifiziert in der Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion  (KMDD). Bei der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung leitet sie seit 2015 als externe Projektleiterin das DDiS-Projekt – Dilemma-Diskussion in Sachsen und hat Erfahrung mit unterschiedlichen Alters- und Zielgruppen. Unter anderem führt Sieglinde Eichert seit vielen Jahren Workshops zu Perspektivwechseln und zur Methode der Dilemma-Diskussion in der Lehreraus- und Weiterbildung in Sachsen durch. Als Gründungsmitglied des IMDC ist sie von Anfang an dabei und wurde nach dem Tod Georg Linds zur stellvertretenden Vorsitzenden dieses Vereins gewählt.

Julia Hemmerling

Julia Hemmerling arbeitet seit über 10 Jahren als Radio-Moderatorin bei MDR Kultur. Dort hob sie das MDR-Kultur Jazz-Labor aus der Taufe. Außerdem ist sie die Sprecherin des erfolgreichen TV-Formats „Unser Dorf hat Wochenende“ im MDR-Fernsehen. Als Sängerin prägt sie mit ihrer Stimme seit über 15 Jahren die Musik der Band „Nils Parkinson“, einem Urgestein der Leipziger Funk-Szene.

Dr. Kay Hemmerling

Dr. Dipl.-Psych. Kay Hemmerling arbeitete in der Altenpflege, als Nachtportier eines großen Berliner Hotels, als Psychologischer Einweiser im Strafvollzug und als „Stadtteil-Psychologe“.  Er organisierte Streitgespräche zwischen Inhaftierten in einem Hochsicherheitsgefängnis und promovierte über seine moralpsychologischen Forschungen bei Prof. Georg Lind (Titel: Moral hinter Gittern). Er wurde Linds Assistent und Freund und wurde von ihm in der Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion (KMDD) ausgebildet und zertifiziert. Die KMDD setzt er in unterschiedlichen Schulformen (von der Grund- bis zur Hochschule) und Arbeitsfeldern ein (von der sozialpädagogischen Begleitung von Ausbildungsabbrechern und Langzeitarbeitslosen, über die therapeutische Begleitung von Suchtkranken bis zur Ausbildung von Fachkräften). Er führte zahlreiche Bildungsforschungen durch und fungiert als wissenschaftlicher Berater verschiedener universitärer Forschungsinstitute. Nach Georg Linds Tod wurde er zu seinem Nachfolger beim „Institute for Moral-Democratic Competence (IMDC e.V.) gewählt, welches er von Mühlbeck aus leitet.

Christian Hostettler

Christian Hostettler, spanische Gitarre und 8- & 14-saitiger Liuto forte, Musikstudium und Lehrdiplomabschluss beim Schweizerischen Musikpädagogischen Verband (SMPV), anschließend Studium an der Musikhochschule Zürich-Winterthur bei Prof. Jury Clormann - Konzertdiplom »mit Auszeichnung« und an verschiedenen Meisterkursen. – Konzerte als Solist, Kammermusiker, mit Sprechern und Schauspielerinnen, mit Orchester, Aufnahmen für Schweizer Radio DRS 1, Schweizer Radio Kultur, Radio Espace II, MDR Figaro. CD-Produktionen mit Kammermusik für Flöte & Gitarre sowie mit Sprechern zu Gedichten von Federico Garcia Lorca, Pablo Neruda u.a. Durch die Begegnung mit dem Liuto forte vertiefte Beschäftigung mit der Laute. Liuto forte-Präsentationskonzerte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sowie am Metropolitan Museum New York. Vielfältige Unterrichts- und Lehrtätigkeit in der Schweiz. Neben seiner Musikertätigkeit arbeitet Christian Hostettler am Swiss Paraplegic Research Center Nottwil sowie für verschiedene andere Unternehmen als Creative Generalist Digital Communication für Web, Photographie und Print.

Der Liuto forte ist die Weiterentwicklung der historischen Lauten von Silvius Leopold Weiss und Johann Sebastian Bach und »…eine der ernstzunehmenden musikalischen Neuerungen dieses Jahrhunderts. Ein Geschenk an die Musik.« (Le Monde, Paris 1999). Seine Entwickler wurden 1999 von der Fondation Robert Schuman Paris und der Europäischen Kulturstiftung mit dem »Prix Européen de l’innovation pour les instruments de musique« ausgezeichnet.